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Forschung - Martin Steinseifer

 

Forschungsschwerpunkte/-interessen

  • Textproduktionsforschung und Schreibdidaktik
  • Entwicklung von E-Learning Angeboten
  • Textualität und Visualität
  • Semiotik
  • Pragmatische Sprach- und Diskurstheorie
  • Medienlinguistik
  • Dialektologie 

Forschungsprojekte: Zitieren und Referieren. Textpragmatik, Strutur und Erwerb epistemischer Intertextualität. (Habilitationsprojekt)

Abstract:
Das Projekt untersucht sprachliche Verfahren des Zitierens und Referierens in Sach- und Fachtexten. Zitieren und Referieren werden dabei als komplementäre Dimensionen einer epistemischen Intertextualität verstanden, in der Bezüge auf andere Texte für die eigene Problembearbeitung in der kritischen Auseinandersetzung mit bestehendem Wissen genutzt werden. Jenseits des linguistisch bereits relativ gut erforschten Verhältnisses zwischen Wiedergabe- und Originaläußerung – mit den grammatikalisierten Formen der ‚Redewiedergabe‘ und den Normen der Markierung von Zitaten – fokussiert das Projekt hierbei die kommunikative und epistemische Integration der Bezugnahmen in den wiedergebenden Text. Diese pragmatische Qualität des Zitierens und Referierens untersucht das Projekt unter Aspekten der Struktur und des Erwerbs.

Die theoretische Basis bildet eine pragmatische Konzeption von ‚Textprozeduren‘, die Funktionen sprachlicher Ausdrucksmuster an der Schnittstelle von fremdem und eigenem Text fokussiert. Untersuchungsbereiche sind: 

  1. Mischformen aus direkten und indirekten Zitaten (Nach Wiese ist die Kiezsprache ist ein „neuer, komplexer Dialekt des Deutschen“)
  2. indikativische Paraphrasen
  3. Rahmen von Zitaten (Müller dagegen meint: „X“; Müllers Annahme, dass X, erweist sich als unzutreffend), die in besonderer Weise den Stellenwert des Wiedergegebenen für die eigene Darstellung anzeigen. 

Eristische Literalität. Erwerb und Ausbau wissenschaftlicher Textkompetenz im Deutschen. Gefördert von der VW-Stiftung 2012-2015 Leitung H. Feilke, K. Lehnen, Mitarbeiter 2012-2015, seitdem Koordination)

Abstract:
Das Projekt untersucht den Erwerb und die Möglichkeiten zur Förderung von Textkompetenzen in der Wissenschaftssprache Deutsch bei Studierenden unterschiedlicher sprachlicher und wissenschaftskultureller Herkunft. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht der Erwerb kontroversenorientierter Formen der Textproduktion, die für das Studium in der deutschen Universitätstradition eine zentrale Rolle spielen. Hierfür haben sich historisch Schreib- und Textroutinen etwa im Bereich des Referierens und Diskutierens von Forschungspositionen herausgebildet, deren Beherrschung grundlegend für eine erfolgreiche Wissenschaftskommunikation ist. Der Aufbau einer solchen, auf den wissenschaftlichen Diskurs bezogenen, eristischen Literalität ist eine entscheidende Schlüsselkompetenz für den Erfolg von Studierenden - auch unterschiedlicher Länder - an der Universität. Untersucht wird die Textproduktion Studierender aus germanistischen Studiengängen mit Deutsch als Erst- und Zweit- bzw. Drittsprache sowie unterschiedlichen akademischen Vorerfahrungen. Als innovatives Forschungsinstrument dient das Schreibkontroversenlabor SKOLA – eine webbasierte Lernumgebung, die vom Projektteam in Rahmen des LOEWE-Schwerpunkts "Kulturtechniken und ihre Medialisierung" entwickelt wurde. Ziel des Projektes ist es, auf dieser Basis Lehrkonzepte für den Bereich Deutsch als Wissenschaftssprache weiter zu entwickeln.

Weitere Informationen:
http://www.uni-giessen.de/fbz/zmi/projekte/eristischeliteralitaet


SKOLA. Das Schreibkontroversenlabor.
Eine webbasierte Lern- und Forschungsumgebung für das wissenschaftliche Schreiben
(gemeinsam mit H. Feilke, K. Lehnen und L. Schüler)

Einführungsvideo:
http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb05/germanistik/absprache/mediensprachdidaktik/forschung/projekt-schreib-und-textroutinen-kultur-fach-und-medienbezogene-perspektiven